Bastian Baker in der Prinzenbar, Hamburg

Nach längerer Zeit Abwesenheit ging es am Samstag Abend mal wieder zu einem Konzert Richtung Reeperbahn, in den wohl schönsten Club, den ich bislang habe sehen dürfen. Denn der Name Prinzenbar hält von der Optik her alles, was er verspricht - ich hoffe zumindest ein klein wenig kommt es auf den Bildern rüber. Diesmal habe ich mir auch zum ersten Mal den "Luxus" erlaubt mir das ganze vom Balkon anzugucken - schon alleine mal beobachten zu können wie Publikumsmenge so reagiert und agiert war mal ganz spannend, aber zudem war das auch an sich ein sehr schönes Plätzchen um entspannt der Musik zu lauschen.

 

Vorband an diesem Abend war Ben Galliers mit seinem "Sidekick" Felix. Das war auch durchaus ganz nette Musik, aber im Wesentlichen mir einen Hauch zu melancholisch (was aber bei einem Singer-Songwriter nicht überrascht). Umso stärker waren dann aber die beiden Titel, die ein wenig mehr in Richtung Pop-/Indie-Rock gingen, zumal diese von einer Bass-Ukelele begleitet wurden, die für coolen Sound sorgte. Fazit also: Schön genug um gut gelaunt in den Abend zu starten, ein Solo-Konzert aber würde ich mir wohl nicht ansehen.

 

Und dann also der Schweizer Exportartikel Bastian Baker, der vor einem halben Jahr bereits als Voract und solo dermaßen Eindruck hinterlassen hat, dass ich damals direkt ein Ticket für das nun anstehende Band-Konzert erworben hatte. Trotzdem muss ich fairerweise gestehen, dass ich mich in den den letzten 6 Monaten kaum weiter mit seiner Musik befasst hatte und nun ziemlich unvorbereitet ins Konzert ging.

Und was es da zu erleben gab, hätte ich so von einem Singer-Songwriter nicht wirklich erwartet. Denn von ersten Ton an hatte man das Gefühl eher auf einem Rockkonzert zu sein. Sprich: es war laut, es war rockig, bass- und gitarrenlastig, tanzbar oder kurzum: richtig geile Nummern, bei denen die Füße und Hände gar nicht stillhalten konnten. Das ganze dann aber eben zudem trotzdem mit sehr starken Texten, wie es man es von guten Vertretern des Genres gewohnt ist, versehen. Alleine die Tatsache, dass der große Hit "Lucky" in der Band-Version für mich fast der ödeste des ganzen Sets war, zeigt schon, welche Qualität die Alben abseits der Singleauskopplungen haben. Ein paar wenige, ruhige, melancholische Stücke gab es aber natürlich auch ... durch deren geschickte Platzierung im Set waren diese aber eine schöne Abwechslung. 

Abschließend sei dann noch die großartige Band erwähnt, die mit ihrem Sound zu diesem wundervollen Abend erheblich beigetragen hat. Besopnders die rockigen Outros im 2.Teil des Sets waren übelst genial. 

Erstaunt war ich dann letztlich noch darüber wie gut und laut die Mädels im "Parterre" die Refrains der bekannteren Songs mitsingen konnten, was auch auf Bastian mächtig Eindruck zu machen schien.

Ein toller, nahezu genialer Auftritt eines sympathischen Menschen in einer wundervollen Location - besser kann die Adventszeit und der Konzertendspurt doch gar nicht beginnen.