Roland Kaiser am Elbufer, Dresden

Ein schöner, wenn auch etwas heisser, Tag führte mich ein zweites Mal in das wunderschöne Dresden – eine Stadt, die mir im Sommer aber noch mehr gefällt als im Frühling und das nicht nur wegen des Beach-Volleyball-Turniers auf dem Altmarkt.

 

Aber hier soll es ja auch gar nicht um die Städtereise gehen, sondern um den Besuch des vermutlich mittlerweile kultigsten Open-Air-Konzerts von ganz Sachsen – de Kaisermania am Elbufer. Im vergangenen Jahr hatte ich dieses Event am Fernsehen verfolgt und mich sofort dazu entschlossen 2014 dort live vor Ort sein zu wollen, um das Durchschnittsalter dort etwas zu senken ^^. Ok, der war fies – aber anders als bei Herbert, wo das Publikum ja doch noch relativ gemischt ist, ist bei Roland Kaiser nun mal in der Tat vor allem das ältere Volk (dabei aber überraschend viele Männer, die offenbar nicht nur mitgeschliffen werden, sondern begeistert jeden Text kennen und mitsingen) vertreten.

 

Zunächst erstmal ein paar Worte zur Kulisse, die ja insbesondere gelobt wird. Natürlich gibt es schlechte Open-Air-Locations als direkt an der Elbe mit dem Blick auf die Brühlschen Terrassen zu sein, allerdings kann man den Blick im FOS-Bereich leider während des Konzerts logischerweise nicht geniessen, da die Bühne die Sicht versperrt. Der Faktor zählt also quasi nur am TV bzw. auf den oberen Sitzplatzreihen. So blieb mir persönlich nur den Sonnenunter- bzw. Mondaufgang über der Schloßkirche – aber das ist auch nicht verkehrt und beim Gang zurück in die Altstadt nach dem Konzert konnte man dann ja die erleuchtete Terrasse doch noch sehen

 

Mein erstes live ins TV übertragene Konzert war vom Konzept her super aufgebaut. Anlässlich des 40jährigen Bühnenjubiläums war man auf die große Idee gekommen, die Setlist dergestalt aufzubauen, dass sich in die neuen Songs die Medleys jeweils eines Jahrzehnts einreihten – dazu gab es dann natürlich die ganz großen Nummern in voller Länge. Erwartungsgemäß – und auch das kennt man ja von Herbert – war bei den Songs aus den 70ern und 80ern am meisten Stimmung, während die neuen Nummern (die aber mir persönlich ganz gut gefallen waren, weil gar nicht mehr so typisch Schlager – insbesondere textlich mit teils überraschenden Themen und viel Tiefgang) nicht ganz so doll ankamen. Wobei ich leider überhaupt das Gefühl hatte, stimmungsmässig mit meinem Platz am Wellenbrecher zwischen den Stehplatzbereichen keinen guten Griff gemacht zu haben,  aber egal – ausgleichend dazu nutzte ich dann immer wieder die Chance zu checken, was so bei den Sitzern abging und da war das ganze Konzert über eine fast schon unfassbare gute Stimmung gegeben – egal, ob altes oder neues Liedgut präsentiert wurde. Respekt dafür.

Mein persönliches Highlight sollte mit „Alles was du willst“ (RTL-Titelmelodie) auch der erste stmmungsmäßige Kracher in der Setlist sein. Sehr geil auch, den Dresden-Song „Affären“ mal live bei der Kulisse und dem Publikum zu erleben.

 

 

Also alles in allem ein netter Schlagerabend und ein tolles Erlebnis, welches ich aber künftig trotzdem wohl wieder eher am Fernseher verfolgen werde – einmal live dabei reicht dann doch aus.
Coole Sache aber übrigens, dass der Sound so gut abgemischt war, dass man auch ohne Eintrittskarte in den angrenzenden Elbflächen und auf der Carolabrücke einen netten musikalischen Hintergrund hatte.