DAS FEST in der Günther-Klotz-Anlage, Karlsruhe

3 Tage - 15 Bands oder kurz: DAS FEST

 

Freitag, 25. Juli 2014

Den Auftakt in das Fest in einer der tollsten bisher von mir gesehenen 'Open-Air-Areale machte mit Stereodrama ein Act aus der Gastgeberstadt. Es sollte sich dabei direkt herausstellen, dass die erste Reihe gar keine so gute Wahl war bei der übelst hohen Bühne, in Angesicht der späteren Pogerei beliess ich es aber dabei dort zu verbleiben und den Nacken zu strecken. Musikalisch war der Auftakt in das Festival schon mal schön ordentlch rockig und laut und sollte somit einen tollen Start in dieses Wochenende bedeuten. Wirklich herausragend war deren Set aber dann auch nicht. Schön fand ich aber, dass das noch sehr überschaubare Publikum schon ordentlich Lärm machte.

 

Wäre nicht im Vorfeld angekündigt worden, dass die folgende Band ihre Wurzeln ebenfalls in Karlsruhe hat (im Übrigen super Idee neben den großen Namen vielen regionalen Leuten eine Bühne zu geben), man hätte Fire On Dawson angesichts des Niveaus wohl die Amis oder Briten eingeschäfzt, zumindest kam der Auftritt ziemlich international daher. Und spätestens seit diesem Gig weiss ich auch, welche Intention hinter "Musik nur, wenn sie laut ist" steckte, denn selten knallte der Bass dermaßen wie bei den Badener. Obwohl mir der Progressive Rock eigentlich gar nicht so zusagt, habe ich die 40 Minuten sehr genossen. Besonders die Gitarrensoli und das Spiel mit den Drums war großartig und sorgte mit für den internationalen Flair. Mein persönliches Highlight war der letzte Song, den der indische Sänger in seiner Heimatsprache sang. Indisch und Progressive Rock passten überraschend gut zusammen.

 

So langsam wurde es dann bekannter, denn der dritte Act an diesem Freitag in der Günther-Klotz-Anlage sollte die Frontfrau der Helden, Judith Holofernes, sein. Ihr Soloalbum hatte mir bis jetzt ja so gar nicht gefallen, sodass ich mit gemischten Erwartungen auf diesen Auftritt wartete (zumal trotz der bisher vorherrschenden Enttäuschung über das Album Judith einer der Hauptgründe für meine Fahrt ins Badische war). Und so war es dann mehr als beeindruckend wie genial diese Stücke live funktionieren. Von Beginn an war bei mir das Helden-Feeling zurück und dieser Eindruck hielt auch das gesamte Set lang. Man kann sicher kritisieren, dass das letztlich doch recht laue Popmusik ohne wirklichen Tiefgang ist, doch andererseits passte dieses locker-flockige auch perfekt zu diesem schönen Sommerabend. Gerade so Stücke wie "Nichtsnutz" und "Liebe - jetzt erst recht" waren live absolut topp und haben das Lächeln in mein Gesicht gebracht. Auch die Nummer "Hasenherz" und die Cover von Elvis Costello und Buddy Holly waren großes Kino; selbiges gilt auch für die instrumentalen Leistungen der Mädels - besonders das geniale Outro von "Ein leichtes Schwert". Alles in allem also ein wirklch großer Liveauftritt, den ich so nun wirklich nicht erwartet hatte. Mittlerweile war der berüchtigte Hügel auch schon sehr gut gefüllt, wie ein Blick in die Bildergalerie zeigt .... Karlsruhe war quasi bereit für

 

Madsen. Nur exakt sieben Tage nach dem letzten Konzert der Wendländer durfte ich die - soweit bin ich mittlerweile mit meiner Meinung - beste von mir erlebte deutsche Liveband eben erneut erleben. Wie sehr ich diese Band mittlerweile zu schätzen wess, zeigt z.B. dass die langsam eintretende Müdigkeit (kein Wunder, wenn der Wecker um 4 Uhr geht, man 6 Stunden Zug fährt, 3 Stunden durch die Stadt fächert und schon 4 Stunden Fest hinter sich hat) mit dem Erklingen des Intros wie weggeblasen war. 

Schon von einer Woche war ich ja ja erfreut über die - im unfairen Vergleich mit Hamburg im Dezember - recht gute Stimmung. Doch was die Menschenmasse (man könnte auch sagen der Fleischberg) in Karlsruhe ablieferte war übelst geilo und konnte mit Hamburg definitiv mithalten, was auch die Herrschaften auf der Bühne erfreut und sicherlich auch ein wenig fasziniert zur Kenntnis nahmen. Besonders bei "Du schreibst Geschichte" war das krass und es wirkte fast so, als würde die ganze Stadt den Refrain mitsingen, -gröhlen und -feiern. Für die Band muss, was sich auf dem Hügel abspielte, auch ein grosser Moment der zehnjährigen Bandgeschichte gewesen sein. Und noch ein Punkt war sensationiell: Einen solchen fetten, gut abgemischten Sound habe ich bei einem Open-Air selten (oder gar nie) erlebt. Das machte das musikalische bzw. vom Set unüberaschende Konzert dann eben doch zu einem echten Highlight und spielt mindestens mal was 2014 angeht ganz open in meinen All-Time-Favorites. Zumal auch ohne besondere Titel in der Setlist jedes Madsen-Konzert sein - diesmal ja sogar sehr kleines - Geld wert ist. Das einzige etwas doofe war, dass mit "Mit dem Moped nach Madrid" und "Love is a Killer" ausgerechnet zwei meiner absoluten Lieblingsongs im Vergleich zur Vorwoche fehlten. Und es wurde vielleicht etwas zu oft gepogt - aber was solls, immerhin jetzt auch mal die ersten Konzerte-Blaue Flecken ;). 

Im Fazit also ein wieder mal genialer Gig, bei dem man durch völlige Ekstase Stimme und Pfunde verlieren konnte. Und das ging bei den mittlerweile angenehmen Temparaturen auch deutlich besser als in Hamm.

 

Finaler Akt an diesem Abend war dann nochmal ein ganz anderer Musikstil von Patrice - Reggae halt. Ähnlch wie bei Fire On Dawson eigentlich nicht so meine Welt, aber man kam nicht drumherum von der Musik mitgerissen zu werden und ein wenig zu "schwofen" und zu springen. Zumal diese Stimme schon ziemlich außergewöhnlich ist und live besser rüberkommt als im Radio. Wie im Reggae üblich gab es teils schon übelst lange Versionen einzelner Songs zu hören, teilweise garniert mit kleinen Covereinlagen. Beste Stimmung herrschte aber - bei dem ansonsten doch jetzt etwas ruhigen Publikum - natürlich bei "Soul Storm" und "Another One", die auch live super sind.

Aber auch wenn es gutgemachte Musik war, reichten mir persönlich die 90 Minuten dann auch aus und nach einem abwechslungsreicen und sehr schönen 1.FESTtag ging es Richtung Falle.

 

Samstag, 26. Juli 2014

Am zweiten Tag ging es dann mit meinem einzigen Besuch der kleinen Feldbühne los, wo Nicolas Sturm und damit ein weiterer der Beweggründe für meine Reise nach Karlsruhe den Tag eröffnen sollte. Auf ihn und seine Musik bin ich nur relativ zufällig über die Gratis Label-CD bei der PIAS nites. Das dazugehörige Album ist bis heute in meiner Smartphone-Playlist und dementsprechend gespannt war ich auf diesen momentan recht seltenen Liveauftritt des Wahl-Karlsruhers. Von dem Album bekam man dann aber (leider) nur ein Stück zu hören (Windmühlen als letzten Titel des Sets mit sehr starkem insturmentalem Outro), stattdessen gab es einen Mix aus älteren Nummern von EPs sowie einen Vorboten des derzeit in Arbeit befindlichen zweiten Albums. Diese Stücke erreichten mich bei ersten Mal hören textlich zwar noch nicht so ganz, rein musikalisch betrachtet haben sie allesamt aber großes Potenzial dank eines guten Grundgrooves und geschickten Schlagzeugeinsatzes. Das galt neben dem bereits erwähnten Outro besonders für die rein instrumentale Nummer zu Beginn des Sets. Wer die frühen Tocotronic mag, wird sich jedenfalls sehr gut mit Sturm anfreunden können. Alles in allem also genauso wie am Freitag ein feiner Start in den Festivaltag, zumal dann mit "Manhattan" noch mein allererster Berührungspunkt mit seiner Musik live performt wurde. Ein Song, der live noch um einiges kraftvoller wirkt als auf EP.

 

Zurück auf der Hauptbühne und dem Hügel ging es dann auch direkt mit einem krassen Stilwechsel weiter. Nach dem Singer-/Songwriter-Tun von Nicolas Sturm folgte ein Mix aus Garage, Punk und Rock von den Briten The Computers. In meinen Ohren waren sogar leichte Rockabilly-Einflüsse (und das nicht nur wegen der schicken Mode) erkennbar. Insgesamt ging es bei den Jung dann auch ziemlich ab mit "dreckigem" Gitarrenspel, ordentlich Drums und der irgendwie typisch rockig-röhrenden englischen Schnauze. Überhaupt war der Sänger ein wahrer Irrwisch, der der Security ein-zweimal de Schweißperlen auf die Stirn laufen lassen ließ, als er zunächst einen der Boxentürme eroberte und beim letzten Song auf direkestem Wege von der hohen Bühne ins Publikum gelangen wollte, um wildfremde Menschen zum gemeinsamen Tanzen aufzufordern. Abgeschlossen wurden diese Aktion mit dem Erklettern des Technikturms. Mit solchen verrückten Aktionen hatten die Band - neben der feinen Musik - das abermals noch überschaubare Publikum natürlich voll auf seiner Seite. Englischer Rock also vom Feinsten, der bis dato bei meinen FEST-Gigs auch noch gefehlt hatte.

 

Halbzeitact des Tages und des gesamten FESTes sollte Wirtz sein, der allerdings nicht so wirklich toll war. Es blieb zwar weiterhin rockig und verdammt laut, aber genau letzteres war ein Stück weit auch das Problem, denn die Songtexte waren wegen der kreischenden Gitarren und Drums teils doch nur sehr schwer zu verstehen. Als jemandem, dem die Lycris wichtig sind, trübt das natürlich den Eindruck, zumal in den verständlichen Passagen sehr wohl ein hohes Maß an Tiefgang und Kritik in den Texten zu erkennen war. Insgesamt überwogen jedoch die Titel mit Arschloch-Image, die auch nicht so ganz meins sind. Musikalisch wirkte das zwar über weite Strecken wieder ganz ordentlich, aber die Abwechslung fehlte sowohl textlich als eben auch auf der Kompositionsebene.Insgesamt also mal ein etwas schwächerer bzw. anstrengender Auftritt, dem immerhin eine zum Ende ansteigende Form bescheinigt werden konnte. Eine klasse Nummer war aber im Übrigen LMAA, die sich textlich gewitzt, aber auch ernst mit dem Thema Musikredakteure und deren Schubladendenken auseinandersetzte.

 

Nach dem kleinen Abfaller ging es dann mit dem nächsten Besuch von der Insel weiter. Frank Turner & The Sleeping Souls gaben sich die Ehre auf dem Hügel, die dem Hören nach ja einiges drauf haben und ein echter Geheimtipp unter den Songwritern ist, mir allerdings bis zum Auftritt an diesem Abend noch keine einzige Sekunde zu Ohren gekommen war. Umso gespannter war ich auf das, was mich erwarten sollte. und ob mich diese Musik würde überzeugen können. In gewisser Weise wurden die Erwartungen aufs übelste enttäuscht, denn mit dem klassischen Songwriter-Tun hatte die Show der Jungs so gut wie gar nichts zu tun. Und das war auch gut so, denn stattdessen gab es Rock auf allerhöchsten Niveau. Direkt mit dem Intro und den ersten Tönen war klar, dass mir das gefallen würde, was in den folgenden 80 Minuten abgehen sollte. Besonders die leichten English-Folk- und (zumindest bei der neuen Nummer) Punk-Einflüsse machten den Stil recht unwechselbar und geil. Dazu die Stimme von Frank, die zum Singen und Gröhlen gemacht ist. Speziell fand ich auch auf welche gute Art und Weise teilweise radikale Stilbrüche selbst in einzelnen Songs vollzogen wurden (Ballade zu hartem, ehrlichen Rock und vice versa). So war es dann auch kein Wunder, dass die Band das Publikum vollends im Griff hatte (scheint an dem guten 19-Uhr-Slot zu liegen: siehe Madsen). Abschließend seien ein paar Highlight in dem schwächelosen Set kurz erwähnt: Zum einen war das die deutsche Einlage/Übersetzung des Songs "Unity" (textlich sehr stark, selbst übersetzt) und zum anderen insbesondere von der Komposition her der Song über Franks' Heimatstadt Winchester. 

Kurzum: Musik von der Insel, die man uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

 

Quasi der Hauptact des gestern Festivals waren ein paar gewisse Cowboys namens The BossHoss aus Berlin.Dieser Auftritt fällt mir irgendwie schwer zu beurteilen. Denn auf der einen Seite haben sie ohne jeden Zweifel eine beeindruckende, ziemlich geile Rockshow abgeliefert, doch auf der anderen Seite habe ich mich auf dieser musikalischen Reise nicht wirklich mitgenommen gefühlt. Das kann aber möglicherweise auch einfach daran gelegen haben, dass man mittlerweile weniger Platz hatte als eine Henne in der Legebatterie. Denn um das nochmal zu betonen: Von der Show, der Setlist und den einzelnen Songs, der immensen Spielfreude der Band und der tollen Stimme von Alex war das nen richtig guter Gig. Eine ehrlichere, bessere Beurteilung kann ich eventuell vornehmen, wenn ich sie Anfang September ein zweites Mal gesehen habe - ihr werdet es hier lesen. Sichtlich beeindruckend waren Boss und Hoss jedenfalls auf jeden Fall vom Hügel (wie gestern auch schon Madsen) und das vollkommen zurecht.

Tag Zwei also minimal schwächer als der Auftakt, aber immer noch vollgepackt mit guter Musik.

 

Sonntag, 27. Juli 2014

The last day of the FEST und das unter klimatisch leider wieder ätzenden Bedingungen, Sonnenbrand inkluvsive trotz Gratis-Sonnenmilchstationen. Aber um solche Kleinigkeiten und Befindlchkeiten soll es hier gar nicht gehen, sondern ausschließlich um die Musik und die startete erneut mit einem Karlsruher, nämlich Raffa Shira. Schon irgendwie eine lustige Begebenheit, dass das Talent der ehemaligen Coaches aus The Voice of Germany einen Tag später die selbe Bühne bespielen sollte. Und "The Voice" of Raffa ist in der Tat nicht schlecht, im Gegenteil klingt die sehr gut ausgeprägt und man hört ihm gerne zu, zu dieser Stimme passten dann auch die leichten Reggae- und Soul-Einflüsse. Auch die Band braucht sich hinter anderen Kollegen des Genres sicher nicht zu verstecken, insbesondere Gitarrist und Drummer zeigten starke Soli. Textlich ging es mir persönlich zu oft um gescheiterte Beziehungen, zumal Raffa dann in den Ausnahmen zeigte, welches Talent diesbezüglich in ihm schlummert (sehr gelungener Text über die Liebe zur Musik im Allgemeinen und ebenfalls gelungene Lyrik über den A*tritt, den jeden von uns manchmal braucht). Auch der Finaltag begann also ordentlich, wenn auch nicht überragend.

 

Den Schritt in diese Richtung sollten dann schon eher Boppin B gehen. Und damit einhergehend die Fortsetzung des lustigen Stilwechsels bei dieser Veranstaltung. Nach deutschem seichtem Pop nun also die Rolle rückwärts zu Rockabilly at his best. Einen Stil, den man mögen oder alternativ abgrundtief hassen kann. Fakt ist aber, dass die Jungs eine super Show abgeliefert haben, die viel zu schnell vorüber ging. Die Stimme des Sängers ist einfach gemacht für den Sti und auch der Mix aus eigenen Nummern und Covern von Genesis und Sasha war eine runde Sache. Gerade bei den beiden Übertragungen von Sashas Songs (ich oute mich an dieser Stelle als jemand, der mit seiner Musik durchaus ne Menge anzufangen weiss) zeigte sich, wie viel ungeahnte Qualität und Potenzial in solch scheinbar seichten Popnummern stecken kann. Für die Qualität spricht womöglich auch, dass anders als an den Vortagen der Hügel zu dieser Uhrzeit schon sehr sehr gut gefüllt war und sich auch im FOS deutlich mehr Leute einfanden als sonst. Abgerundet wurde die Show im Übrigen durch kleine akrobatische Einlagen und "nette" Sprüche in Richtung VIP-Zelt. Gute Laune pur also.

 

Beim nächsten Act (liest überhaupt noch wer) versuche ich mich mal etwas kürzer zu fassen. Dem internationalen Besuch aus Kalifornien, den Mad Caddies, gelang es die gute Stimmung der Vorgänger zu konservieren und gar noch auszubauen. Das wurde möglich durch ehrlichen Rock, dem aber (nicht nur aufgrund der Bandbesetzung mit Bläsern) Reggae-Einflüsse nicht abzusprechen waren. Stiltreue war eh nicht wirklich gegeben, so wechselte man an anderen Stellen im Set dann auch mal leicht ins Punkige. Alles in allem sehr schöne Musik für einen heissen Sommertag und eine gute Einstimmung für den letzten der Hauptgründe, für die ich nach Karlsruhe aufgebrochen bin, unter Inkaufnahme eines zähen Montags im Büro.

 

Die Rede ist von Jupiter Jones. Hier durfte man inbsesondere darauf gespannt sein, ob und wie der neue Sänger in die Fußstapfen des erkrankten Nicolas Müller treten würde. Zumindest bei den rockigen, schnellen Nummern war die Neubesetzung für mich eine durchaus würdige Neubesetzung der Leadsänger-Position. Und mal ganz ehrlich: Diese Vergleiche kann ein neuer Mann eigentlich nur verlieren, sodass man sich lieber über das Fortbestehen dieser großartigen Liveband erfreuen sollte, statt Shitsorm auf Facebook und Co. zu betreiben. Trotzdem will ich anmerken, dass man bei ruhigen Titeln bzw. Passagen wie in "Still" die einprägsame Stimme von Nicolas schon vermisst, was aber auch möglicherweise daran liegt, dass einem der Song durch die Radiostationen so richtig in Hirn gefräst wurde. Wie auch immer: Jupiter Jones boten auch in dieser Besetzung eine mehr als gute Show, auch wenn man das Gefühl hatte, dass die Mehrzahl der Besucher nicht so richtig begeistert war, die Stimmung also schlechter war als bei Madsen oder Frank Turner. Ich jedenfalls hatte dennoch meinen Spaß, solche Stimmungseinbrüche belasten die Bewertung des Gigs dennoch.Im Übrigen stelle ich mal die These auf, dass die Stimmung eher an der mangelden Kenntnis der Songs (wohl vermehrt Leute anwesend, die nur die 2-3 Tophits kennen) als am neuen Sänger scheiterte ´Zumal auch ich zugeben muss, mich entgegen meiner Planung, mich noch nicht so wiklich in das frühe Machwerk reingehört zu haben. Die Show- bzw. Entertainerqualitäten vom neuen Mann find ich gar besser. Highlight war dabei sicher seine Surfbretttour durch Publikum -> coole, witzige Idee bei einem insgesamt freudebringenden Auftritt, auch wenn mein Liebliongstitel von der neuen Platte "Die Landung" fehlte.

 

Und dann war es soweit: Mit Zaz stand der letzte Auftritt bei dem FEST an und um eins vorweg zu nehmen, hier gibt es nur 2 Fotos aus größerer Entfernung in der Galerie, da ich mich zeitbedingt schon mehr Richtung Ausgang begab. Ursprünglich war es nicht mal geplant für diesen Auftritt auf der Anlage zu bleiben, aber zumindest das Hauptset war zeitlich noch drin und wollt ich mir dann noch geben. Dieser neue Standpunkt hatte aber auch eine entscheidenen Vorteil, denn von dort konnte man nochmal in aller Seelenruhe den kompletten Hügel überblicken, was zum Abschluß dieser drei Tage ein mehr als würdiges Bild darstellen sollte, zumal die Stimmung während des gesamten Konzerts sehr gut war. Zum Auftritt selbst kann ich dann ja relativ wenig sage, da ich die Ansagen und die Songtexte zwar verstehen, aber nicht übersetzen konnte. Immerhin versuchte sie einige Ansagen auf Deutsch zu übersetzen. Rein musikalisch und von der Spielfreude der Band war es ebenfalls ein würdiges Ende und das französische war auch weniger anstrengend als von mir befürchtet.

 

Und damt endet dann also mein erstes Festival mit dem absoluten Höhepunkt Madsen, mit etwas Abstand gefolgt von Frank Turner und mit der Erkenntnis, dass man sowas bei dem Wetter auch ohne Bier ziemlich schlaucht, ich aber bei ähnlich toller Besetzung bestimmt noch mal in diese tolle Anlage in der Fächerstadt komme. Und nun gibts erstmal einen Tag Erholung, bevor der Konzertsommer 2014 weitergeht.