Hammer Summer 2014 auf dem Marktplatz, Hamm

Selten passte der Name eines Konzertes so sehr zum Wetter wie an diesem heissen Sommerabend und "Hammer" war es ja irgendwie auch, nicht nur wegen des Ortes.

 

Wohl auch aufgrund der wirklich anstrengenden klimatischen Bedingungen war es eine Stunde vor Beginn des kleinen Festivals noch relativ leer ... lediglich gut 50 Jennifer-Rostock-Fans (die man auch gut als solche identifizieren konnte) waren schon seit mehreren Stunden vor Ort, sodass ich also auch noch ein recht gutes Plätzchen auf dem "Sonnendeck" ergattern konnte.

 

Den Startschuss lieferten "My First Band". Die fünf Finnen waren kurzfristig für "The Plea" eingesprungen und sollten sich als grandioser Ersatz herausstellen. Das Skandinavier gute Musik machen können, ist ja im Allgemeinen bekannt (a-ha, Roxette, ...) und wurde durch die Helsinker eindrucksvoll bestätigt. 

Bereits mit den ersten Tönen liess sich erahnen, dass nun eine klasse erste Stunde an diesem Abend beginnen sollte und eben das zog sich auch ausnahmslos durch jedes der vorgestellten Stücke. Besonderes die In- und Outros waren teilweise genial, die Songs insgesamt mit guten Melodien, einer ordentlichen Portion Rock und tollen Texten. Von der Wirkung der Songs konnte My First Band durchaus mit Kalibern wie Queen und Coldplay mithalten.

Zugegeben: Das ist vielleicht doch etwas hochgegriffen, aber dennoch bleit festzuhalten, dass die Jungs durchaus stadionfähigen Rock im Stil dieser "Großmeister" ablieferten. Am ehesten erinnerte mich der Stil allerdings an OMD, die ja seit jeher eine meiner absoluten Lieblingsbands sind.

Also hier eine ganz klare Hör-, Kauf-, Konzertgehempfehlung meineerseits. Deutschlandtour folgt im November.

By the way: Auch wenn die Stimme nicht so ganz dazupasste, war die Umsetzung vom Pinks "Try" richtig stark.

 

Weiter ging es mit Youthkills. Die Engländer konnten das Niveau leider nicht ganz halten, sodass ich mich an dieser Stelle etwas kürzer fasse. Auch sie machten zwar durchaus nach vorne gerichteten Rock, doch irgendwie kam das (nicht nur bei mir) nicht so richtig an. Fairerweise muss man aber sagen, dass so 2-3 Nummern im Set dann durchaus schon eine Ohrwurmqualität aufwiesen. Trotzdem war man nicht wirklich böse drum, dass sie statt 60 nur 40 Minuten auf der Bühne standen.

 

Nach recht langer Umbaupause sollte es dann mit dem Act weitergehen, für den ich eigentlich angereist war. Mit dem ersten Livealbum im Gepäck bespielen die Jungs und das Mädel von Madsen zur Zeit wieder die Bühnen Deutschlands.

Über die Wendländer habe ich ja in diesem Blog bereits einiges schreiben dürfen, sodass es eigentlich gar nicht mehr so wahnsinnig viel neues zu berichten gibt, zumal sie mal wieder eine astreine Liveshow präsentiert haben, die man gar nicht hoch genug loben kann.

Kommen wir deshalb direkt zum Thema Stimmung: Sie konnte natürlich nicht mit den 5 Alben - 5 Nächte - Abenden mithalten, war aber durchaus mehr als ordentlich, zumal die zahlreichen Jennifer Rostock-Fans, die die ersten Reihen größtenteils in ihrem Beschlag hatten, anders als bei den beiden unbekannteren Bands vorher sich dann doch mal bemühten aufzustehen und mitzufeiern.

Richtig cool war dann noch die Setlist, in der das Versprechen quasi mit dem Livealbum auf Tour zu gehen, wahr gemacht wurde und sich daraus ein Set entwickelte, in dem zwar (irgendwo auch bedauerlich) ein wenig vom "Wo es beginnt"-Album rausflog, aber durch tolle alte Perlen ersetzt wurde. Für die Nichtkenner war das vielleicht etwas doof, für echte Fans aber wohl nahezu perfekt. Etwas neu gecovert wurde im Übrigen auch noch ... statt "Get Lucky" waren jetzt "I was made for lovin' you"-Sequenzen in "Die Perfektion" untergebracht worden, was auch richtig gut passte und die Stimmung zusätzlich anheizte.

 

Nach abermals sehr langer Umbaupause (Zeit für mich am Bahnhof was zu trinken zu holen) folgte als vermeintlicher Headliner Jennifer Rostock. Auch hier fasse ich mich sehr kurz, da ich angesichts der Wetterverhältnisse und der klasse Madsen-Show irgendwie fertig war und das ganze nur noch sitzend am Rande verfolgt habe. Wirklich beeindruckend war es nicht, aber auch nicht wirklich mies.