TV Noir #12 im Uebel & Gefährlich, Hamburg

Zum dritten Mal innerhalb von 6 Tagen war die U-Bahnstation Feldstraße in St. Pauli Ziel meiner Konzertreise, diesmal um erneut das Uebel & Gefährlich zu einem weiteren Konzert der TV Noir-Reihe aufzusuchen. Dieses Mal teilten sich Ingo Pohlmann und der Däne Lasse Matthiessen die Bühne.

Pohlmann durfte ich ja bereits bei Bochum Total erleben, wo er durchaus gut bei mir ankam, aber auch festgestellt werden musste, das Festivals eine Nummer zu groß für seine Musik sind. Dieser Eindruck wurde dann an diesem Abend auch bestätigt. Denn auf der kleinen Bühne (und ohne Band) funktionieren seine Lieder einfach besser, zumal der Sound wieder bestens abgestimmt war und man Musik auf einem sehr sehr hohen Niveau genießen durfte. Besonders bei den beiden bekannteren Nummern „Der Junge ist verliebt“ und „Wenn jetzt Sommer wär“ war die Begeisterung im Publikum greifbar und ersterer Titel ist überraschend genial ohne Bandbegleitung und war sicher einer der Highlights des Abends. Aber auch die unbekannten Sachen sind textlich bis auf kleinere Schwächen echt gelungen. Zudem ist Pohlmann ein sehr unterhaltsamer Erzähler, der immer wieder witzige Momente in seine Ansagen verpackte. Dieses nicht selten im Zusammenspiel mit seinem Mitstreiter auf der Bühne. Lasse verstand es jedenfalls auch mit spaßigen Ansagen das Publikum immer wieder zu Lachern zu bewegen (überhaupt hab ich selten erlebt, dass es zwischen den Liedern so viel zu lachen gibt). Musikalisch gefiel mir das was Lasse mit seinen beiden Bandmitgliedern so zeigte allerdings weniger gut als Pohlmann. Denn leider hat der Däne irgendwie nur die melancholische Seite drauf und das wurde nach einigen Liedern dann doch relativ öde – insbesondere, wenn man sprachbedingt nicht vollends begreift, wovon der Kerl denn da genau singt. Ein Aspekt begeisterte bei seinem Auftritt allerdings umso mehr: das Spektrum seiner Stimme von der sanften Grundstimme bis hin zur fast schon Reibeisen-Rockstimme, die es leider viel zu selten zu hören gab.

 

Auch wenn mich einer der beiden Acts also nicht vollends überzeugen konnte, so bleibt die Erkenntnis, dass man bei TV Noir-Konzerten einfach nichts verkehrt machen kann und gute 3 Stunden lang 2 tolle Künstler erleben kann. Ich bin jedenfalls schon gespannt auf die nächste Paarung.