Revolverheld in der Sporthalle, Hamburg

Mal wieder eine Besonderheit: Zu diesem Konzert bin ich nicht wegen dem Hauptact hin (die Jungs find ich nämlich nicht wirklich doll und sehe sie eh in Papenburg im Herbst noch), sondern um mal wieder Sebastian Lind, der einer der Voracts sein sollte, live zu erleben.

 

Erster Voract bei meinem bislang größten Konzert in meiner neuen Wahlheimat war jedoch Jacob Brass, der nur zu diesem Tour-Abschluss ebenfalls auf der Bühne stand. Seine ruhigen Lieder waren mir teilweise doch etwas zu öde, sobald ein bisschen mehr Schwung in die Songs kam, war das Talent aber definitiv nicht abzusprechen und die Füße wippten mit. Ob ruhig oder flotter, die Stimme ist schon stark. Etwas nervig waren seine vielen Sprüche, dass der HSV ja nicht absteigt (bla bla, was ne Einschleimerei).

 

Nach extrem kurzer Pause stand dann Sebastian auf der Bühne und wie bei jedem seiner Auftritte, die ich bislang erleben durfte, hatte er mich auch diesmal wieder ab der ersten Sekunde gepackt. Dieser Stil irgendwo zwischen Singer/Songwriter und Pop mit Elektroeinflüssen funktioniert meines Erachtens einfach vorzüglich, sowohl auf den CDs als auch erst recht bei den Konzerten. Besonderes stark war der neue Song "Waiting for Something", der live zu einem echten Ohrwurm wird und mir jetzt noch nachhängt.

Später wurde dann durch Revolverheld noch bekanntgegeben, dass der Däne im Herbst wieder auf eigene Tour kommt - ich freu mich sehr drauf.

 

Das Eintrittsgeld hatte sich also schon irgendwie gelohnt, bevor Revolverheld überhaupt zu sehen waren. Und zu deren Auftritt an sich mache ich jetzt auch keine großen Worte, denn mehr als okay fand ich das ganze wirklich nicht, aber auch nicht unerträglich. Zumal es ganze 2 Stunden Musik auf die Ohren gab und es durchaus ein anständiges Abschlusskonzert war. Aber auffällig war schon, wie banal eigentlich die Texte sind und wie wenig freie Entfaltung in Soli die Bandmitglieder während des Auftritts haben (schad eigentlich).

 

Vier kleine, eigentlich unscheinbare, aber dennoch besonndere Dinge haben den Auftritt dann aber durchaus etwas veredelt:

a) süße Idee zwei junge Mädels auf die Bühne zu holen, die ihr erstes Konzert überhaupt besucht haben und es nach diesem Erlebnis bestimmt nicht vergessen werden - dazu ganz nette Anekdoten aller Bandmitglieder, welches Konzert sie als erstes besucht haben (von Sting bis Hasselhoff war alles dabei)
b) wirklich großartige Idee, beim Song "Worte, die bleiben" Sebastian Lind wieder auf die Bühne zu holen und ihn mitsingen zu lassen - fand ich schon, dass der Voract nicht nur stumpfer Voract war

c) Halt dich an mir fest gemeinsam mit Anna Depenbusch war schon ganz nett

d) am Ende des Konzertes durfte man sich dann fühlen wie ein Gewinner beim Jauch oder DFB-Pokal - Gltterregen vom Feinsten *grins*

 

Die Stimmung übrigens war meines Erachtens auch nur okay und es bleibt die Erkenntnis, dass ich größere Konzerte (dabei waren es ja "nur" 6.000) eigentlich gar nicht mehr brauche.

 

Der Abend endete dann übrigens tragisch mit einem Personenunfall mit der U-Bahn, bei dem ich Ohrenzeuge wurde :(