Thees Uhlmann in der Weberei, Gütersloh

Nach einer Woche Pause ging es an diesem Abend erneut auf die #2-Tour von Thees Uhlmann, also auch erneut (zum vierten Mal beim achten Konzert in 2014) zu einem Künstler von GHVC. Das Konzert in meiner Wahlheimat sollte ich ja wie bereits erwähnt verpassen. Stattdessen sollte es dann der Auftritt in meiner Heimatregion OWL – in Gütersloh – werden.

Eines der wenigen Konzerten, zu dem ich mit meinem eigenen PKW anreisen sollte und zu dem ich netterweise auch nicht alleine gehen musste, sondern eine insgesamt neunköpfige LV-Delegation aus dem ganzen Bundesgebiet anreisen sollte. Schon alleine deshalb habe ich mich riesig auf den Abend gefreut – mit Recht, wie sich herausstellen sollte.

Aber nun zum Konzert an sich: Den Auftakt machte die Rap-Kombo Zugezogen Maskulin, die von Thees höchstpersönlich als speziell bzw. so angekündigt, dass man die Jungs eventuell nicht mögen könnte. Die erfrischend ehrliche Ansage war dann auch das Beste am Voract, denn dieser Musikstil ist nun wirklich nicht meins. Andererseits war es aber auch nicht vollkommen unerträglich und teilweise waren die Texte und Beats noch befriedigend. Und immerhin hab ich jetzt auch endlich mal wen „Hurensohn“ singen hören ;)

Vorteil an einem solchem Voract ist hingegen, dass der Umbau deutlich schneller von statten ging als in Bremen und so dauerte es gar nicht mehr lange, bis endlich wieder die ersten Töne von „Weiße Knöchel“ erklang und die Weberei in Gütersloh eigentlich direkt mit diesen Tönen direkt in eine sehr euphorische Stimmung kam (mal wieder – wie schon damals beim Herbert-Auftritt auf der Alm – ein klares Zeichen dafür, dass Ostwestfalen sehr wohl schnell abzuholen ist von guter Musik). Diese gute Stimmung konnte dann eigentlich auch nahezu bis zum Ende auf sehr hohem Niveau gehalten werden (abgesehen davon, dass bei den ruhigen Stücken doch ein wenig sehr viel Gequatsche im Publikum wahrzunehmen war und insgesamt doch etwas wenig Bewegungsfäule vorhanden war – ich muss allerdings zugeben, dass ich selbst auch nicht der Typ bin, der ein bisschen springt, wenn es quas nur die „Hasen“ vorleben). Insbesondere die Textsicherheit war auch definitiv gegeben und Thees schien entsprechend beeindruckt oder zumindest froh über die gute Symbiose zwischen Band und Publikum. Die Band war, wie Thees selbst, auch wieder in bester Spiellaune – Max an seinen Drums kristallisiert sich dabei mehr und mehr zu meinem Favoriten heraus.
Die Setlist war ja ansonsten relativ ähnlich zu Bremen, mit dem einzigen Unterschied, dass ich dann zum Glück doch wieder „Sommer in der Stadt“ hören durfte. Nichtsdestotrotz bleibe ich der Meinung, dass man auch die nahezu gleiche Setlist immer und immer wieder lauschen kann ohne gelangweilt zu werden (gleiches gilt für die Geschichten zwischendurch) und die Zeit eines Uhlmann-Konzerts einfach zu schnell vorbeigeht, Thees sich also in dieser Hinsicht immer mehr zu einer mehr als würdigen Herbert-Ersatzdroge entwickelt (vielen Dank an dieser Stelle vielleicht auch mal an Fabi und Franca, die mich mit ihren Postings etc. überhaupt erst auf ihn gebracht haben). Leider werde ich sein nächstes Konzert in erreichbarer Distanz (Kassel) wegen Terminüberschneidungen auch verpassen, aber die übernächste Chance kommt bestimmt.
Der Abend also war mal wieder wunderwunderschön und reiht sich wohl auch wegen der Rahmenbedingungen (nicht alleine gehen müssen, durchaus nette Location, keine Zugabfahrten als Zeitdruck etc.) als eines der tollsten Konzerte in meiner Hitliste ein.
Und das es noch ein Geburtstags-Reinfeiern in unserer Runde gab (wovon ich bis zum Tag selbst nichts wusste), war dann das i-Tüpfelchen an diesem Abend.

Wir lesen uns dann hier wieder in 2 Wochen.