Rob Lynch im Gleis 22, Münster

Der 1. März sollte in doppelter Hinsicht ein besonderer Tag werden.

Am Vormittag brachten wir zunächst erst einmal meinen Bruder unter die Haube, nach Abschluss 

der kleinen Feier hiess es dann für mich Abfahrt Richtung Münster zu einem weiteren Konzert-

Highlight des Labels Grand Hotel Van Cleef.

 

Die Zugfahrt verlief dabei ziemlich bescheiden, sodass ich schon ein bissel genervt im 

Gleis22 eintraf und 1-2 Liedchen des 1.Voracts (The Lion and the Wolf) verpasste. Seine ruhige Musik und

sanfte Stimme ermöglichte es aber doch wieder runterzukommen und sich gut gelaunt auf den

weiteren Abend einzulassen. Ansonsten war der Programmpunkt aber sicher das schwächste 

Glied an diesem Abend.

 

In der ersten Umbaupause nutzte ich dann die Gelegenheit mich einige Reihen weiter nach

vorne zu mogeln. Und was ich in den nächsten gut 40-45 Minuten erleben durfte, hat jedes

Fünkchen Stress vergessen lassen und war locker schon alleine den Ticketpreis wert.

Denn was Paper & Places aus Regensburg, die ich mit Ausnahme der aktuellen Single bislang 

überhaupt nicht wahrnahm, aber trotzdem schon als sehr interessant einstufte, auf der Bühne

ablieferten, waren ganz ganz grosses Kino. Es ist meines Erachtens schon ein gutes Zeichen,

wenn wirklich ausnahmslos die Rythmen der Songs (eine unglaublich gute Mischung aus Indie und

Elektro) nach nur wenigen Takten zum Mitwippen oder ähnlichen Reaktionen anstiften.

Während ich diese Kritik im Zug texte, führe ich mir das Album auch nochmal zu Gehör und

muss feststellen, dass Paper&Places definitiv auf die Bühne gehören, denn die Power der Songs

kommt auf der Platte in meinen Ohren nicht ganz so stark rüber wie beim Auftritt gestern 

Abend, was die Qualität des Albums aber auf keinen Fall ab-, sondern eben die Liveperformance

der Band aufwerten soll.

Fazit: Diese Jungs werde ich mir definitiv noch mehrfach anschauen und weiter beobachten.

 

Anders als bei den Regensburger war bei Rob Lynch ja bereits durch die Supports bei Thees

eine gewisse Erwartungshaltung da. Zusätzlich wurde die Beurteilung seines Auftritts dadurch 

erschwert, dass P&P die Qualitätslatte schon so unerwartet hoch gelegt hatten.

So ausführlich will ich an dieser Stelle auch gar nicht auf den Auftritt eingehen, einige

Dinge sollen aber natürlich erwähnt werden. 

1) Rob und seine Band haben es dann doch relativ problemlos geschafft, das hohe Level zu 

halten, denn

2) man hatte das Gefühl, dass sie als Hauptact des Abends noch mehr aus sich rausholen als

bei den Support-Gigs. Gerade so Favorite Songs wie "Hawking" oder "My Friends&I" wirkten

für mich so noch kraftvoller als im vergangenen Jahr, aber eigentlich gilt diese Aussage

ausnahmslos für die gesamte Setlist

3) eng verknüpft mit Punkt 2) ist die große Spielfreude positiv aufgefallen, garniert durch

einige kleine Spässchen in den Ansagen

4) Rob hatte das Publikum von der ersten Sekunde voll im Griff, sodass die Mitsingpassagen

dann auch entsprechend laut geschmettert wurden

 

Eigentlich unglaublich, dass ich ihn nach dem allerersten Support Gig noch als "naja" 

klassifiziert habe ... mittlerweile ist er über diesen Status auf jeden Fall deutlich 

hinaus.  

 

Alles in allem also wie bereits eingangs erwähnt erneut ein großartiger GHVC-Abend, von dem

man gar nicht genug kriegen konnte.