[PIAS] nites in der Großen Freiheit 36, Hamburg

Mit einer Verspätung von einer Woche sitze ich hier gerade, höre den PIAS-Sampler 2014, den es als Gratiszugabe gab und lasse die Labelnacht Revue passieren.

 

Es war in doppelter Hinsicht eine erneute Premiere für mich: Zum einen war es das erste Konzert für das ich deutlich mehr als Kartenpreis zaheln musste und zum anderen die erste Labelnacht meiner langer Konzertgeschichte.

 

Genug der Vorgeschichte, hier dann ein paar Takte zu den drei Bands des Abends:

 

Champs

Eine britische Band, die sicher handwerklich gute Musik macht, mich an diesem Abend aber immer mit ihrem gefühlt immer gleichen Rumgeschnulze so überhaupt nicht erreicht hat. Schade, dass die drei Jungs nicht auch mal ein bisschen Flotteres im Set hatten. So kam es dann auch, dass es während deren Auftritt enorm unruhig war im Publikum ... ich war also offenbar nicht der einzige, der sich nicht dafür begeistern konnte. Alle anderen Künstler auf dem echt guten Sampler wären wohl besser gewesen.

 

Enno Bunger:

Durch die Verlegung hatte ich ja zunächst die Befürchtung, dass Woods of Birnam nicht wie geplant den Enno würden begleiten könnten, aber schon beim Aufbau sollte sich zeigen, dass meine Befürchtung umsonst gewesen war. Also kam ich in dem doch relativ langem Set dann doch wieder in den Genuss die wundervollen, aus dem November bekannten, Versionen von Leeres Boot und Roter Faden zu hören. Auch ansonsten wieder ein sackstarker Aufritt des Wahl-Hamburgers in seiner Heimat, der auch schon deutlich besser ankam als Champs.

Enno hatte dann auch quasi noch die dritte Premiere am Start. Den Song "You" präsentierte er erstmal mit deutschem Text ... diie musikalisch sehr starke Nummer wirkt für mich in Deutsch noch mehr und ein mega Vorbote auf Album Nr.3 ist. Mindestens bis dahin bleibt "Wir sind vorbei" aber mein Album des Jahrzehnts.

 

Milky Chance:

Der Hauptact des Abends war dann also der Newcomer des vergangenen Jahres. Ich muss ja zugeben, dass ich bis zur 1Live-Krone nicht mal wusste, dass so ne Nummer wie Stolen Dance tatsächlich ein deutsches Produkt sein könnte und in Vorbereitung auf den Abend habe ich dann natürlich auch dem ganzen Album mal eine Chance gegeben und wurde nicht enttäuscht - ein geniales Album.

Live sind die beiden (trotz kleinerer technischer Pannen) noch eine Spur genialer, inbsesondere wenn sie noch von Antonio an der Mundharmonika begleitet werden, der entsprechend vom Publikum gefeiert wurde. Es wundert daher gar nicht, dass die Auftritte allesamt ausverkauft sind und die Kasseler auch Europa erobern - sicher einer der besten deutschen Musikacts der vergangenen Jahre, der sich vor nix Internatonalem verstecken muss.

Und die paar neuen Stücke, insbesondere der Kino-Soundtrack, lassen erahnen, dass das ganze auch kein One-Album.Wonder sein wird.